Ausfallrisiko: Gefahr einer Firmenpleite in der Metallindustrie vergleichsweise niedrig
Als ein maßgeblicher Faktor zur Bewertung der wirtschaftlichen Stabilität gilt die Ausfallwahrscheinlichkeit, also die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Unternehmen innerhalb der nächsten zwölf Monate Insolvenz anmelden muss. Die Ausfallwahrscheinlichkeit liegt in der Metallindustrie bei 0,83 Prozent – deutlich niedriger als im branchenübergreifenden Durchschnitt von 1,35 Prozent. Im Vergleich mit anderen Industrien steht der Metallsektor somit gut dar.
Als ein sehr hohes Risiko gilt eine Ausfallwahrscheinlichkeit von mehr als drei Prozent. Rund 7,5 Prozent der Unternehmen in der Metallindustrie weisen einen solchen oder höheren Wert auf und gehören damit zur Risikogruppe. Etwa 0,3 Prozent der Firmen dieser Branche kommen sogar auf eine besonders hohe Ausfallwahrscheinlichkeit von mehr als 10 Prozent. Doch auch hier steht die Metallindustrie im Vergleich gut da: Der Anteil dieser „Hochrisikogruppe“ liegt branchenübergreifend bei einem Prozent und ist somit deutlich größer.
Metallindustrie besser aufgestellt als viele andere Branchen
Die Auswertung von Creditsafe zeigt, dass die Metallindustrie in Deutschland auf vergleichsweise sicheren Beinen steht. Grund dafür kann der vergleichsweise hohe Anteil älterer Unternehmen sein: Mehr als 70 Prozent aller Unternehmen sind in dieser Branche älter als zehn Jahre, der Anteil an Firmen, die jünger als fünf Jahre sind, ist mit zehn Prozent dementsprechend gering. Zum Vergleich: In Deutschland sind im Durchschnitt 56 Prozent der Firmen älter als zehn Jahre und mehr als 20 Prozent jünger als fünf Jahre.
Es ist jedoch zu erwarten, dass die Pandemie auch an der Metallbranche nicht spurlos vorbeigehen wird. Die Angaben der Liquidität, Eigenkapitalquote sowie die statistische Ausfallwahrscheinlichkeit entstammen der Zeit vor Corona und orientieren sich somit an wirtschaftlichen Normalbedingungen. Gleichzeitig spiegeln diese Indikatoren die Voraussetzung der Unternehmen und Branchen wider, mit denen die Krise überstanden werden muss. In der derzeitigen Situation, in der Teile der Wirtschaft heruntergefahren wurden, sind nicht nur höhere Insolvenzzahlen zu erwarten, auch eine steigende Fremdkapitalquote ist wahrscheinlich. Diese hat den Effekt, dass durch damit einhergehende Zinslasten unter anderem die Investitionsfähigkeit verringert wird. Der Effekt durch die Pandemie lässt sich daher – auch bedingt durch staatliche Eingriffe – noch nicht objektiv und durch Daten fundiert bestätigen sowie vorhersagen. Die nächsten Monate werden zeigen, inwiefern die gute Ausgangsposition dazu beigetragen hat und wie glimpflich die Metallindustrie durch die Krise kommt.
(Quelle: Presseinformation von Creditsafe Deutschland)
Schlagworte
Corona-KriseMetallindustrieWirtschaftsstandort Deutschland