Das Problem:
Wenn beim MIG- oder MAG-Schweißen Kehlnähte an unterschiedlich dicken Blechen geschweißt werden sollen, kann es passieren, dass bei einem niedrigen Schweißstrom ‒ der auf das dünnere Blech abgestimmt ist ‒ das dickere Blech nicht voll erfasst wird. Das kann Bindefehler verursachen. Ist der Schweißstrom höher und somit an das dickere Blech angepasst, kann es wiederum zu Einbrandkerben oder sogar zum Baddurchbruch am dünneren Blech kommen.
Die Lösung:
Die Lösung des Problems liegt in einer unsymmetrischen Brennerführung. Diese ist auf zwei unterschiedliche Arten möglich.
Bei der ersten Variante bleibt der Brenner weiterhin auf den Wurzelpunkt gerichtet. Die Brennerneigung von üblicherweise 45 ° wird jedoch so verändert, dass der Lichtbogen mehr gegen das dickere Blech „zeigt“ (Bild 1).
Bei der zweiten Variante wird der Brennerneigungswinkel bei 45 °belassen, der Brenner wird jedoch um zwei bis drei Millimeter in Richtung des dickeren Bleches versetzt (Bild 2).
Und noch ein Tipp: Bei horizontalen Kehlnähten sollte das dickere Blech möglichst in der Waagerechten liegen, damit das Schweißbad auf keinen Fall durchbricht.
(aus G. Aichele: „140 Arbeitsregeln für das Schutzgasschweißen“, 5. Auflage 2007, erschienen bei der DVS Media GmbH“)
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