Maschinenexporte leiden unter den Handelskonflikten
Die Exportdynamik im Maschinenbau hat sich deutlich verlangsamt. Handelskonflikte und eine sich immer stärker abzeichnende Konjunkturschwäche sind wesentliche Gründe dafür. Mit Blick auf die wichtigsten Absatzländer führen die USA die Rangliste an, vor China.
Globale Handelskonflikte und eine sich immer stärker abzeichnende Konjunkturschwäche belasten das Exportgeschäft der Maschinenbauer aus Deutschland. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres legten die Maschinenauslieferungen nach Angaben des Statistischen Bundesamts um nominal 0,9 Prozent oder 0,8 Milliarden Euro auf 89,2 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr zu. Damit hat sich die Exportdynamik deutlich verlangsamt.
Im ersten Quartal hatten die Ausfuhren (nach korrigierten Zahlen) noch ein Plus von 3,8 Prozent erreicht. Im zweiten Quartal (April – Juni) 2019 verbuchten die Maschinenbauer sogar ein Exportminus von 1,8 Prozent auf 44,7 Milliarden Euro.
„Die Unsicherheit, die insbesondere durch den Handelskonflikt zwischen den USA und China ausgelöst wird, sowie die fehlende Aussicht auf eine Einigung im Brexit-Streit schaden unserer exportorientieren Branche“, so VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. „Wir beobachten eine sinkende Investitionstätigkeit in China und Großbritannien, vor allem bei Maschinen und Anlagen. Und auch das Expansionstempo in den USA lässt weiter nach“, analysiert Wiechers.
USA baut Vorsprung als wichtigster Einzelmarkt aus
Zwischen Januar und Juni stiegen die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten dank eines hervorragenden Jahresauftakts um 7,8 Prozent auf 9,96 Milliarden Euro. Damit haben die USA einen Anteil von 11,2 Prozent an den gesamten deutschen Maschinenausfuhren. Die Exporte nach China legten im selben Zeitraum um lediglich 0,6 Prozent auf 9,72 Milliarden Euro zu, China hat damit einen Anteil von 10,4 Prozent an den gesamten Ausfuhren. „Die Entwicklungen in China sind wenig überraschend, denn die Industrieproduktion wächst so langsam wie zuletzt in 2002“, erläutert Wiechers.
Auf den Plätzen dahinter folgten unverändert Frankreich, Italien und das Vereinigte Königreich. Besonders nach Frankreich war das Exportwachstum in den ersten sechs Monaten positiv (plus 6,8 Prozent auf 6,26 Milliarden Euro). Insbesondere das zweite Quartal 2019 belastete dagegen das Exportgeschäft mit Großbritannien, sodass der Maschinenbau von Januar bis Juni einen Exportrückgang von minus 1,7 Prozent auf 3,85 Milliarden Euro verzeichnete.
Im ersten Quartal verbuchte die Branche noch ein Plus von 8,8 Prozent im Export mit dem Vereinigten Königreich. „Nun zeigt der Brexit seine unangenehmen Folgen. Zu Jahresbeginn wurden noch viele Bestellungen aus Großbritannien vorgezogen, um drohenden Handelshemmnissen zuvorzukommen“, sagt der VDMA-Chefvolkswirt. „Das hat nun ein Ende. Und auch der Konfrontationskurs der italienischen Regierung bleibt nicht folgenlos.“ Die Exporte nach Italien schrumpften in den ersten sechs Monaten des Jahres ebenfalls um 5,9 Prozent auf 4,03 Milliarden Euro.
Exporte nach Japan steigen kräftig
Die Exporte in die EU-Länder insgesamt legten zwischen Januar und Juni um 1,7 Prozent auf 43,1 Milliarden Euro zu. Unverändert schwierig blieb dabei das Geschäft mit der Türkei (minus 11,4 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro) und Russland (minus 8,0 Prozent auf 2,64 Milliarden Euro). Weiterhin positiv entwickelten sich die Ausfuhren nach Japan (plus 12 Prozent auf 1,49 Milliarden Euro). Damit verbuchte Japan den größten Zuwachs eines Landes innerhalb der Top-20 Märkte für die deutschen Maschinenausfuhren.
(Quelle: Presseinformation des VDMA)
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