Neufassung der DIN EN 1090-2
Seit September 2024 gibt es in der Normenreihe DIN EN 1090 eine Neufassung der DIN EN 1090-2 „Ausführung von Stahltragwerken und Aluminiumtragwerken – Teil 2: Technische Regeln für die Ausführung von Stahltragwerken“. Sie ersetzt die bis dato gültige Fassung der Norm aus dem September 2018.
Diese Europäische Norm legt Anforderungen an die Ausführung von Stahltragwerken fest, die hergestellt werden aus:
- warmgewalzten Baustahlerzeugnissen bis einschließlich S700
- kaltgeformten Bauteilen und Blechen bis einschließlich S700 (sofern sie nicht in den Anwendungsbereich von EN 1090-4 fallen)
- warm- oder kaltgeformten austenitischen, austenitisch-ferritischen und ferritischen nichtrostenden Stahlerzeugnissen
- warm- oder kaltgeformten Hohlprofilen für den Stahlbau, einschließlich Standard- und kundenspezifisch gewalzter Erzeugnisse und durch Schweißen hergestellter Hohlprofile.
Für Bauteile, die aus kaltgeformten Komponenten hergestellt werden, und für kaltgeformte Hohlprofile, die in den Anwendungsbereich von EN 1090-4 fallen, haben die Anforderungen von EN 1090-4 Vorrang vor den entsprechenden Anforderungen in dieser Europäischen Norm.
Die DIN EN 1090-2 kann auch für Baustahlsorten bis einschließlich S960 angewendet werden, vorausgesetzt, dass die Ausführungsbedingungen anhand von Zuverlässigkeitskriterien nachgewiesen werden und alle erforderlichen zusätzlichen Anforderungen festgelegt werden.
Die Norm legt Anforderungen fest, die größtenteils unabhängig von der Art und Form der Stahlkonstruktion (zum Beispiel Gebäude, Brücken, plattierte oder vergitterte Bauteile) sind, einschließlich Strukturen, die Ermüdung oder seismischen Einwirkungen ausgesetzt sind. Sie gilt für Tragwerke, die nach dem entsprechenden Teil der Normenreihe EN 1993 entworfen wurden. Spundwände, Verdrängungspfähle und Mikropfähle, die nach EN 1993-5 entworfen wurden, sind für die Ausführung nach EN 12063, EN 12699 beziehungsweise EN 14199 vorgesehen.
Diese Europäische Norm gilt nur für die Ausführung von Gurtungen, Aussteifungen und Anschlüssen. Sie gilt für Stahlbauteile in Verbundtragwerken aus Stahl und Beton, die nach dem entsprechenden Teil der Normenreihe EN 1994 entworfen wurden. Sie kann für Tragwerke angewendet werden, die nach anderen Bemessungsregeln entworfen wurden, vorausgesetzt, dass die Ausführungsbedingungen mit diesen übereinstimmen und alle erforderlichen zusätzlichen Anforderungen festgelegt sind. Diese Europäische Norm enthält die Anforderungen an das Schweißen von Betonstählen an Baustähle. Die DIN EN 1090-2 enthält keine Anforderungen an die Verwendung von Betonstählen für Stahlbetonanwendungen. Das zuständige nationale Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 005-08-14 AA „Stahlbauten; Herstellung (SpA zu CEN/TC 135 und ISO/TC 167)“ im DIN-Normenausschuss Bauwesen (NABau).
Im Vergleich zum Vorgängerdokument wurden folgende Änderungen vorgenommen:
Die normativen Verweisungen wurden um zwei Dokumente ergänzt, der Begriff 3.4: „Definition“ modifiziert und ein neuer Begriff 3.16 hinzugefügt. Modifiziert wurden auch der Unterabschnitt 4.2.1 sowie die Tabellen 1, 2, 6, 12, 14, 22, 23, 24, A.2, B.11, B.21 und B.25. Weitere, ebenfalls modifizierte Unterabschnitte, sind die Abschnitte 6.4.4, 6.5.1, 6.5.2 , 6.5.4, 6.6.3, 7.1, 7.4.1.1, 7.4.2, 7.5.5, 7.5.9.3, 7.6.1, 7.6.2 , 9.6.5.3, 10.7, 11.2.2.5 und 12.4.2.3. Die Anhänge D und Anhang F wurden ebenfalls modifiziert und das gesamte Dokument redaktionell überarbeitet.
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Schlagworte
AluminiumtragwerkeStahltragwerkeTechnische Regeln