Trendthema Regelwerke
© Heraeus
16.10.2019

Sicherheit beim Betrieb additiver Fertigungsanlagen

Sicherheit beim Betrieb additiver FertigungsANLAGEN

Die neue Richtlinie VDI 3405 Blatt 6.1 fasst sicherheitstechnische Regeln und Gesetze für den Betrieb additiver Fertigungsanlagen zusammen und gibt Empfehlungen zur Umsetzung.

Bislang nutzen Betreiber additiver Fertigungsanlagen individuelle Lösungen, um einen sicheren Betrieb ihrer Anlagen zu ermöglichen. Ob die getroffenen Maßnahmen ausreichend und konform mit allen relevanten Gesetzen und Vorschriften sind, konnte kaum jemand beurteilen. Für den sicheren Betrieb additiver Fertigungsanlagen, die Metallpulver mit dem Laser-Strahlschmelzen (laser powder bed fusion) verarbeiten, gibt es mit der neuen Richtlinie VDI 3405 Blatt 6.1 nun eine umfassende Hilfestellung.

Die Richtlinie bewertet die Relevanz und Anwendbarkeit bestehender Vorschriften benachbarter Technologiefelder wie dem Schweißen, der Pulvermetallurgie und der Nanopartikel im Einzelfall. Sie fasst relevante technische Regeln, Vorschriften und Gesetze zusammen und gibt Empfehlungen, wie diese bei den unterschiedlichen Schritten des Laser-Strahlschmelzens praktisch umgesetzt werden können.

Die Richtlinie gilt für Laser-Stahlschmelzanlagen mit CE-Kennzeichen, die für den sicheren Betrieb gekapselt sind. Betreiber von Laser-Strahlschmelzanlagen sind verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen und zu dokumentieren. Dazu bietet die Richtlinie eine praxistaugliche Unterstützung.

VDI 3405 Blatt 6.1 wendet sich vorrangig an Betreiber von Laser-Strahlschmelzanlagen und an Personen oder Unternehmen, die die Beschaffung und den Betrieb einer entsprechenden Anlage mit Metallpulver planen. Die Richtlinie richtet sich auch an Organisationen, die Betreiber dieser Anlagen bezüglich der Sicherheitsvorkehrungen beraten, an Lieferanten von Anlagen und von Ausrüstung zum sicheren Betrieb sowie an Logistikdienstleister für die Handhabung von Gefahrgut.

Aufbauend auf VDI 3405 Blatt 6.1 für die Verarbeitung von Metallpulvern erscheint zudem im November das Blatt 6.2 als Entwurf. Es beschäftigt sich mit der Anwendersicherheit bei der additiven Verarbeitung von Polymerpulvern mit dem Laser-Sinterverfahren. Die Zielsetzung, einen sicheren Betrieb der Anlagen zu gewährleisten und Gefährdungen bei der Handhabung der additiv gefertigten Bauteile zu vermeiden, bleibt die gleiche. Angepasst sind die konkreten Empfehlungen an die Randbedingungen der Kunststoffverarbeitung.  Herausgeber der Richtlinien ist die VDI-Gesellschaft Produktion und Logistik (GPL).

VDI 3405 Blatt 6.1 „Additive Fertigungsverfahren ‒ Anwendersicherheit beim Betrieb der Fertigungsanlagen ‒ Laser-Strahlschmelzen von Metallpulvern“ erscheint im November 2019 als Weißdruck und ersetzt den Entwurf von Juni 2018. Sie kann zum Preis von EUR 104,70 beim Beuth Verlag bestellt werden. Der Richtlinienentwurf VDI 3405 Blatt 6.2 „Additive Fertigungsverfahren ‒ Anwendersicherheit beim Betrieb der Fertigungsanlagen ‒ Laser-Sintern von Kunststoffen“ ist zum Preis von EUR 65,20 ebenfalls ab November 2019 erhältlich.

Onlinebestellungen sind unter www.vdi.de/3405 oder www.beuth.de möglich. VDI-Mitglieder erhalten 10 Prozent Preisvorteil auf alle VDI-Richtlinien. VDI-Richtlinien können in vielen öffentlichen Auslegestellen kostenfrei eingesehen werden.

Ihr fachlicher Ansprechpartner im VDI:
Dr.-Ing. Erik Marquardt
VDI-Gesellschaft Produktion und Logistik (GPL)
Telefon: +49 211 6214-373
E-Mail: marquardt@vdi.de

(Quelle: Presseinformation des VDI ‒ Verein Deutscher Ingenieure)

Schlagworte

Additive FertigungLaser-StrahlschmelzenMetallpulverSchweißen

Verwandte Artikel

Der neue Schweißhelm APR 900 PLUS – dank vergrößertem Sichtfeld  hat der Schweißer seine Schweißnaht noch besser im Blick
14.04.2025

Mehr Sicherheit und Komfort mit neuem Schweißhelm APR 900 PLUS

Die Neuauflage des Helms APR 900 PLUS zeichnet sich durch ein größeres Sichtfeld und weiteren Eigenschaften für ein noch ermüdungsfreieres Schweißen aus.

Ermüdung Schweißen Schweißhelm Sicherheit
Mehr erfahren
Automatisierte Vorgänge können den Materialausschuss reduzieren, da weniger Nacharbeiten notwendig werden und sich eine hohe Ergebnisqualität einfacher reproduzieren lässt.
12.04.2025

Industrie 4.0: Intuition in logische Sprache übersetzen

Wie können sinnvolle Datenerhebung und Digitalisierung die Effizienz sowie Prozessstabilität beim Schweißen verbessern? Matthias Schaffitz, Anwendungstechniker bei Wolfra...

Automation Digitalisierung Industrie 4.0 Monitoring Prozesssteuerung Ressourceneffizienz Schweißen
Mehr erfahren
11.04.2025

Was ein Schweiß-Cobot alles kann

Man muss nicht immer große Auftragsstückzahlen haben, damit sich der Einstieg in die Automation auch lohnt. Ein Schweiß-Cobot hilft bereits bei kleinen Losgrößen.

Automation Cobot Roboter Schweißen
Mehr erfahren
10.04.2025

Metallisches Pulver für Laserstrahlauftragsschweißen und Additive Fertigung

Neu im Portfolio von Schweißdraht Luisenthal GmbH ist ein metallisches Pulver für das Laserstrahlauftragschweißen von Bremsscheiben, 3D-Druck und die Additive Fertigung.

3D-Druck Additive Fertigung Auftragschweißen Bremsscheiben Laser Laserstrahl Laserstrahlauftragschweißen Schweißdraht Schweißen
Mehr erfahren
Open House bei Fronius in Kaiserslautern und Meinerzhagen: An beiden Standorten können interessierte Besucherinnen und Besucher manuelle und automatisierte Schweißvorführungen live erleben.
10.04.2025

Einblicke in die Welt des Schweißens

Wie spannend Schweißen sein kann, zeigt Fronius Perfect Welding beim Open House am 5. Juni in Kaiserslautern und am 26. Juni in Meinerzhagen.

Automation Cobot Handschweißen Schweißen
Mehr erfahren