Wirtschaftsstandort Deutschland: Image bröckelt weltweit
Der Wirtschaftsstandort Deutschland hat weltweit an Anziehungskraft eingebüßt. Das ist das Ergebnis einer Befragung internationaler Unternehmen durch die deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Danach hat sich Deutschlands internationales Image als Top-Wirtschaftsstandort in den vergangenen fünf Jahren deutlich eingetrübt.
Laut der Befragung, an der über 1.250 Unternehmen aus verschiedenen Regionen der Welt teilnahmen, sind knapp die Hälfte (48 Prozent) der Meinung, dass sich das Image Deutschlands „verschlechtert“ (35 Prozent) oder sogar „stark verschlechtert“ (13 Prozent) hat. Besonders kritisch sehen Unternehmen aus der Eurozone und der Asien-Pazifik-Region sowie in China die Entwicklung. Positivere Töne kommen hingegen aus Afrika und dem Mittleren Osten sowie aus Süd- und Mittelamerika.
Wirtschaftsfreundlichkeit und Innovationskraft unter Druck
„Der Blick von außen entlarvt unsere nationale Betriebsblindheit,“ sagt Volker Treier, Außenwirtschaftschef der DIHK in Berlin. „Es ist höchste Zeit, dass sich die deutsche Politik wieder auf die Attraktivität unseres Wirtschaftsstandorts konzentriert. Dafür muss sie die entscheidenden Standortfaktoren verbessern.“ Laut der Umfrage bewerten über ein Drittel der Unternehmen die Wirtschaftsfreundlichkeit Deutschlands als mittelmäßig, mehr als ein Viertel empfindet sie sogar als wirtschaftsfeindlich. Treier warnt: „Das ist ein klares Alarmsignal.“
Auch bei der Innovationskraft, ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts, gibt es Bedenken. Zwar loben 46 Prozent der befragten Unternehmen Deutschlands Innovationsfähigkeit, doch ein Fünftel der Betriebe zweifelt daran, dass das Land innovationsfreundlich genug ist.
Investitionsbereitschaft sinkt
Besonders besorgniserregend: Immer weniger Unternehmen empfehlen Investitionen in Deutschland. Nur 43 Prozent sprechen sich dafür aus, 32 Prozent bleiben neutral, und jeder Vierte (25 Prozent) rät sogar von Investitionen in Deutschland ab. „Das ist ein Weckruf,“ warnt Treier.
Handlungsbedarf: Weniger Bürokratie, verlässliche Politik und mehr Willkommenskultur
Die Umfrage macht deutlich, wo die Unternehmen klaren Handlungsbedarf sehen: Weniger Bürokratie, verlässlichere politische Entscheidungen und eine stärkere Willkommenskultur für Unternehmen und Fachkräfte. „Die deutschen Auslandshandelskammern und die DIHK sind bereit, zu unterstützen,“ betont Treier. “Aber die eigentlichen Hausaufgaben in punkto „Wieder-bessere-Standortbedingungen“ schaffen, müssen hier in Deutschland gemacht werden.“
Die konreten Ergebnisse der Befragung können Sie nachfolgend herunterladen:
(Quelle: Presseinformation der DIHK – Deutsche Industrie- und Handelskammer)
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