Ausbildungsbetriebe des Jahres auf dem Bundesobermeistertag in Berlin ausgezeichnet
Rund 120 Gäste waren auf Einladung des Bundesverbands Metall am 05. Juli 2019 auf dem Bundesobermeistertag in Berlin zusammengekommen, um sich neue Impulse für ihre Innungsarbeit zu holen. Neben spannenden Fachvorträgen zum Thema IT-Sicherheit, Entbürokratisierung, Fachkräfte-Einwanderungsgesetz etc. wurden während der Veranstaltung bereits zum zehnten Mal in Folge Betriebe ausgezeichnet, deren Lehrlinge im praktischen Leistungswettbewerb im Bundesfachzentrum in Northeim in ihrem jeweiligen Fachbereich gewonnen haben. Mit der Ehrung setzt der Verband ein Zeichen für erstklassige Ausbildungsbetriebe und ihre engagierten Ausbilder.
Auszeichnung der Ausbildungsbetriebe des Jahres 2018:
- Fachrichtung Metallbauer – Metallgestaltung:
Schlosserei Hürner, 90556 Cadolzburg - Fachrichtung Metallbauer – Nutzfahrzeugbauer:
Krampe Fahrzeugbau GmbH, 48653 Coesfeld - Fachrichtung Zerspanungsmechaniker-Frästechnik:
Firma Erich Uhe GmbH, 30966 Hemmingen (bei der Verleihung nicht anwesend) - Fachrichtung Feinwerkmechaniker – Zerspanungstechnik:
Werkzeugbau Otto Huss GmbH, 58849 Herscheid (bei der Verleihung nicht anwesend)
Vizepräsident Michael Winterhalter dankte den Siegern in seiner Laudatio für Ihr dauerhaftes Bemühen um eine hohe Ausbildungsqualität in ihren Betrieben. „Zu der hervorragenden Leistung, die Ihr Lehrling auf der Deutschen Meisterschaft in Northeim erbracht hat, haben Sie als Ausbildungsbetrieb maßgeblich beigetragen und können zu Recht stolz darauf sein“ betonte Winterhalter. Persönlich vor Ort waren Herr und Frau Hürner von der Kunst- und Bauschlosserei Thomas Hürner in Cadolzburg sowie Ausbildungsleiter Thomas Bussmann von der Krampe Fahrzeugbau GmbH im westfälischen Coesfeld.
Aktuelle Themen des Handwerks prägten die Vorträge
Handwerkspolitische Handlungsfelder
Präsident Kostyra lieferte einen Bericht zu aktuellen handwerkspolitischen Handlungsfeldern und Herausforderungen für das Metallhandwerk. Im Zentrum stünden nach wie vor die Bemühungen um die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung. Zum Status gehörte auch der Bericht zu den Anstrengungen, die Meisterpflicht für ausgewählte Berufe wieder einzuführen, im Metallhandwerk sind davon die Metall- und Glockengießer berührt. Dr. Sabine Hepperle vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie erläuterte anschließend, wo die deutschen Bemühungen mit Blick auf Berlin und Brüssel in der Mittelstandspolitik stehen.
Flexibilisierung und Prozessoptimierung
Volkmar Helfrecht von HelfRecht Unternehmerische Planungsmethoden AG wies die Obermeister darauf hin, dass das Handwerk etwas bieten könne, was andere nicht hätten: Zukunft in Form von stabilen Erwerbsbiografien, die die Herausforderungen durch die Digitalisierung nicht scheuen bräuchten. Er forderte die Zuhörer auf, sich mit Blick auf diese Tatsache mit den unternehmerischen Veränderungen jetzt zu beschäftigen und nicht erst im Zuge eines konjunkturellen Abschwungs. Flexibilisierung und Prozessoptimierung seien hier gefragt. Wie diese Herausforderung umgesetzt werden können, erläuterte am zweiten Tag Catalin Melas von der fischer consulting anhand eines praktischen Beispiels eines Balkonbaubetriebes. Die belegten Einsparungen und Effizienzgewinne, die sich betriebswirtschaftlich genau beziffern ließen, regten eine lebhafte Diskussion an.
Hundert Prozent IT-Sicherheit sind nicht möglich
Die Betriebe im Metallhandwerk kommen um das Thema Digitalisierung nicht herum. Mit welchen Risiken die Unternehmen dabei in puncto IT-Sicherheit zu rechnen haben, zeigte eindrucksvoll Rainer Holtz von der BFE Oldenburg anhand praktischer Fälle auf. „Hundert Prozent Sicherheit sind nicht möglich“, betont Holtz in seiner Präsentation, aber man könne sich mit geeigneten Maßnahmen diesem Ziel nähern. Hierzu brachte Holtz den Teilnehmern konkrete und auf die Anforderungen im Handwerk zugeschnittene Hilfsmittel mit.
Fachkräftesicherung
Dem Thema Fachkräftesicherung widmete sich Bernd Becking, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg, Bundesagentur für Arbeit. Er zeigte auf, welche Möglichkeiten das Teilhabechancengesetz bei der Schöpfung des inländischen Fachkräftepotentials den Unternehmern im Metallhandwerk biete. Zur Forderung der Unternehmer, in die Qualifizierungsförderung auch den Erwerb des vielfach für Beschäftigte unabdingbaren Führerscheines einzubeziehen, verwies Becking darauf, dass hier die Lobbyarbeit des Verbandes gefragt sei, um Bewegung in diese Sache zu bringen.
„Metallverband ‒ Ihre Marke braucht Sie“
Um den Unternehmen in der Fachorganisation des Metallhandwerks bei diesen und weiteren Forderungen dauerhaft eine Stimme und eine nachhaltige Wahrnehmung zu verschaffen, hatte der Bundesverband Metall 2018 begonnen, das Projekt Markenbildung für den Metallverband zu entwickeln. Welche Services, Maßnahmen und Werkzeuge seitdem für die Innungen und Landesverbände im Bundesverband Metall entwickelt wurden, stellten Vizepräsident Manfred Gärtner, „Markenskipper“ Achim Schmitzer als externer Berater sowie Karlheinz Efkemann, Bereichsleiter Öffentlichkeitsarbeit im Bundesverband Metall (BVM), den anwesenden Innungsvertretern vor. Mit dem Motto „Ihre Marke braucht Sie“ unterstrichen die Markenbotschafter ihren Appell an die Innungsvertreter, das Markenbewusstsein für den Metallverband nach Kräften zu unterstützen.
Dem Metallhandwerk in Deutschland gehören rund 34.000 Unternehmen and, die 27.000 Lehrlinge ausbilden, 465.000 Mitarbeiter beschäftigen und rund 60 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaften.
(Quelle: Presseinformation des Bundesverbandes Metall)
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