Produkte
Deutlich sichtbar im Vergleich: Der Senker erzeugt einen kreisrunden Massepunkt mit hoher Oberflächengüte. Statt Staub hinterlässt er Späne. - © August Rüggeberg GmbH & Co. KG
01.10.2021

Das Aus für Massefehler

Das Aus für Massefehler

Massefehler gehören in der Luft- und Raumfahrt zu den höchsten Ausfallrisiken und ihre Folgen können dramatische Ausmaße annehmen. Die richtige Anlage und Pflege der Massepunkte senkt diese Risiken massiv.

Der ausfallsichere Betrieb von elektronischen Einrichtungen und Bauteilen in Flugzeugen ist für die Fliegerei elementar. Flugkontroll- und Managementsysteme, wie zum Beispiel der Autopilot, das Flight Management System, Kommunikations-  und Navigationssysteme, aber auch Anzeigen, Sensoren, Missions- und Bussysteme, müssen störungsfrei funktionieren.

Neben dem Gesamtausfall von Systemen oder Einzelkomponenten ist ein Massefehler eine der größten Gefahren für den elektronischen Betrieb. Massefehler können zu Fehlmessungen bis hin zum Komplettausfall des jeweiligen Bauteils führen. Daher kommt der Anlage und Pflege von Massepunkten, das heißt den Punkten, an denen die Geräte und Einrichtungen mit dem Null-Potenzial des Flugzeuges verbunden werden, besondere Bedeutung zu. Auch die Tatsache, dass wichtige Systeme über mehrere Massepunkte verfügen, zeigt welche Gefahr von Massefehlern ausgeht.

Gebürstet gegen gesenkt: Nicht nur die bessere Oberflächengüte ist auffällig, sondern auch die präzise Zentrierung des Massepunktes um die Bohrung. - © August Rüggeberg GmbH & Co. KG
Gebürstet gegen gesenkt: Nicht nur die bessere Oberflächengüte ist auffällig, sondern auch die präzise Zentrierung des Massepunktes um die Bohrung. © August Rüggeberg GmbH & Co. KG

Massepunkte sind die Stellen an einem leitenden Körper, dem das Potenzial null zugeordnet wird. Es stellt das Bezugspotential für alle Signal- und Betriebsspannungen dar. Technisch betrachtet muss ein Massepunkt daher über eine möglichst hohe Leitfähigkeit verfügen. Er sollte eben geformt sein und über eine ebenmäßige Fläche verfügen, um einen größtmöglichen Kontakt zur Verbindung zum jeweiligen System zu gewährleisten.

Massepunkte in Flugzeugen werden üblicherweise mit Bürsten hergestellt, da zumeist eine Beschichtung oder Farbe am gewünschten Punkt entfernt, die Oberfläche geglättet und die Leitfähigkeit erhöht werden soll. Die Bearbeitung mit Bürsten wird jedoch zunehmend abgelöst durch das wesentlich effizientere und technisch wirksamere Verfahren des Senkens. Dazu wird ein flacher Senker im Nenndurchmesser auf die vorhandene Bohrung gesetzt und – geführt durch die Bohrung – eine kreisrunde Senkung von wenigen Zehntel Millimetern erzeugt. Dieser Vorgang geht sehr schnell und hat zudem den Vorteil, dass bei der Bearbeitung Späne entstehen und keine Stäube. Als Antriebe dienen handliche Akkumaschinen mit Kröpfungen von 45 bzw. 90°. Auch Absaugungen können damit kombiniert werden.

Namhafte Flugzeugbauer haben ihre Bearbeitungsvorschriften für Massepunkte bereits dahingehend geändert, dass diese nur noch mit sogenannten Massesenkern bearbeitet werden dürfen; auch vor dem Hintergrund der aktualisierten REACH-Verordnung, die besagt, dass toxische Stäube, die bei der Bearbeitung von Aluminium, Grundierung und Farbe entstehen und eingeatmet werden können, minimiert und abgesaugt werden müssen. Hinzu kommt, dass Massesenker nicht nur technisch das bessere Ergebnis liefern, sondern auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet zu einer Halbierung der Werkzeugkosten und einer deutlichen Verringerung der Bearbeitungsdauer führen.

Führend in der Entwicklung und Herstellung von Massesenkern ist seit vielen Jahren der Marienheider Hersteller von Werkzeugen für die Oberflächenbearbeitung, PFERD-Werkzeuge, der diese Technologie entwickelt hat und für den Bereich Aerospace ein globales Key Account Management etabliert hat.

(Quelle: Pressemitteilung der August Rüggeberg GmbH & Co. KG)

Schlagworte

ElektronikLuftfahrtMassefehlerRaumfahrt

Verwandte Artikel

Dr. Tim Lantzsch (links) vom Fraunhofer ILT und Dr. Stefan Leuders (rechts) von voestalpine diskutieren über die aktuellen Trends im metallischen 3D-Druck, die das Potenzial haben, die industrielle Produktion nachhaltig zu verändern.
24.10.2024

Additive Fertigung im technologischen Wandel

Dr. Stefan Leuders (voestalpine Additive Manufacturing Center GmbH), und Dr. Tim Lantzsch, (Fraunhofer ILT) diskutieren über die aktuellen Trends der Additiven Fertigung.

Additive Fertigung Automobilindustrie Laser Powder Bed Fusion Luftfahrt Maschinenbau Metallischer 3D-Druck Metallverarbeitung Nachhaltigkeit Prozesssicherheit Raumfahrt
Mehr erfahren
Julianna Posey beim Vorbereiten der Stahlproben für ihre Untersuchung. Die US-Amerikanerin ist für ihre Promotion an der Hochschule Osnabrück nach Deutschland gekommen
20.10.2024

Untersuchungen über die Schweißbarkeit von additiv gefertigtem und gegossenem Stahl

Julianna Posey untersucht Schweißverbindungen aus gegossenem und additiv gefertigtem Stahl. Im Fokus stehen die Ermüdungserscheinungen des gedruckten Stahls nach dem Schw...

3D-Druck Additive Fertigung Luftfahrt Medizintechnik Schweißbarkeit Stähle
Mehr erfahren
Schub für neue Antriebe: Laserauftragschweißen (LMD) soll für eine schnellere und kostengünstigere Produktion von Antriebsdüsen für die nächste Raketengeneration des Ariane-Programms sorgen (im Bild: erfolgreicher Start einer Ariane 5).
18.10.2024

Mit 3D-Druck zur grünen Luft- und Raumfahrt

Die ReFuelEU Aviation-Verordnung schreibt eine Drosselung der CO₂-Emissionen der Luftfahrt bis zum Jahr 2050 um 60 Prozent vor. Unterstützung erhalten die Aerospace-Unter...

3D-Druck Additive Fertigung CO₂-Fußabdruck Laser Powder Bed Fusion Laserauftragschweißen Leichtbau LMD Luftfahrt Raumfahrt
Mehr erfahren
Besucher finden den Gemeinschaftsstand auf der IZB in Halle 6, Stand Nr. 6220.
12.10.2024

„German Metal Tech“: starker Auftritt auf der IZB

Unter dem Namen „German Metal Tech“ präsentieren 30 Mitgliedsunternehmen aus vier Industrieverbänden auf der Internationalen Zuliefererbörse (IZB) die Zukunft der Metallv...

Automobilindustrie Blechumformung Flugzeugtechnik Luftfahrt Massivumformung Medizintechnik Metallverarbeitung Metallwaren Schiffsbau Schiffstechnik Schraubtechnik Schraubverbindungen Verbände
Mehr erfahren
LUKAS-ERZETT bietet eine breite Palette an Werkzeugen für die Grob- und Feinbearbeitung von Schweißnähten.
26.09.2024

Schweißnahtbearbeitung mit Profi-Tools

Für die Schweißnahtbearbeitung sind spezialisierte Werkzeuge unerlässlich. LUKAS-ERZETT bietet eine breite Werkzeugpalette , die für die Grob- und Feinbearbeitung entwick...

Aluminium Automobilindustrie Bauindustrie Edelstahl Kehlnähte Luftfahrt Oberflächenbearbeitung Reparaturschweißen Schweißnahtbearbeitung Schweißnähte Schweißtechnik
Mehr erfahren