Wirtschaft
© stock.adobe.com/WD Stockphotos
12.04.2024

Dekarbonisierung für den industriellen Mittelstand

Dekarbonisierung für den industriellen Mittelstand

Die Europäische Kommission hat am 10. April 2024 die beihilferechtliche Genehmigung für die Förderung der Dekarbonisierung in der Industrie durch Investitionshilfen im Rahmen der neuen Förderrichtlinie „Bundesförderung Industrie und Klimaschutz (BIK)“ erteilt. Mit der neuen Förderrichtlinie können künftig Investitionen der Industrie – und zwar konkret des industriellen Mittelstands – in klimafreundlichere Produktionsmethoden unterstützt und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert werden. Die Förderung für Unternehmen kann bis zu 200 Millionen Euro betragen, bei einer Beteiligung der Bundesländer von einem Drittel.

Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck hierzu:

„Mit der heutigen Beihilfegenehmigung durch die Europäische Kommission ist ein weiterer Schritt getan, um die energieintensiven Produzenten in Deutschland bei der Dekarbonisierung gezielt unterstützen zu können und Investitionen anzureizen. Wir ergänzen mit der neuen Förderrichtlinie unseren Instrumentenkasten und wollen gezielt auch den kleinen und mittleren Unternehmen helfen, beispielsweise bei Investitionen in eine stärkere Elektrifizierung ihrer Produktion. Dies ist ein wesentlicher Anschub für die grüne Produktion in Deutschland und damit auch eine Investition in unsere Wirtschaftskraft. Ich danke der Europäischen Kommission für die sehr konstruktive Zusammenarbeit und den zügigen Abschluss des Genehmigungsverfahrens.“

Die BIK fördert künftig Investitionen aller Industriesektoren, die mindestens 40 Prozent CO₂-Emissionen im Vergleich zu den bisherigen Emissionen einsparen, indem Unternehmen ihre Prozesse von fossilen Brennstoffen auf Strom oder erneuerbaren Wasserstoff umstellen. Förderfähig sind Projekte ab einer Million Euro Investitionsgröße, bei kleinen und mittleren Unternehmen ab 500.000 Euro. Bei Fördersummen über 15 Millionen Euro besteht ein Ko-Finanzierungserfordernis der Bundesländer im Umfang von 30 Prozent.

Geplant ist ein zeitnaher Start der BIK-Dekarbonisierungsförderung nach Abschluss des weiteren Verfahrens auf nationaler Ebene zur Verabschiedung der Förderrichtlinie. Die BIK wird dann das Förderangebot des BMWK ergänzen und die Lücke für Dekarbonisierungsprojekte kleineren Volumens schießen. Neben den Klimaschutzverträgen, die das BMWK Mitte März 2024 gestartet hat und die auf großvolumige Projekte zielen, gibt es so künftig auch ein konkretes Förderangebot für den industriellen Mittelstand und für kleine und mittlere Unternehmen.

(Quelle: Presseinformation des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz)

Schlagworte

DekarbonisierungEnergiewendeMittelstandWirtschaftsförderung

Verwandte Artikel

Zukunftsszenarien für die Energiewende beziehen in Analysen sowohl technische als auch soziale Aspekte ein.
27.10.2024

Wie die Energiewende gelingen kann

Eine Helmholtz-Studie entwirft integrative Szenarien: Für eine nachhaltige Transformation müssen auch soziale und ökonomische Aspekte einbezogen werden.

Energiewende Erneuerbare Energien
Mehr erfahren
14.10.2024

Digital-Förderprogramme vor dem Aus

Zum Jahresende wird das Förderprogramm „go-digital“ eingestellt und Mittel für weitere Digital-Hilfen sind erschöpft. Der DMB und der Bundesverband Die KMU-Berater kritis...

Digitalisierung Förderprogramme KMU Mittelstand
Mehr erfahren
06.10.2024

Branchenreport Industrieservice 2024 (BRIS)

Der VVAIS und die Dr. Jörg-Peter Naumann Gesellschaft für Unternehmensberatung mbH veröffentlichen erstmals gemeinsam den Branchereport Industrieservice, kurz BRIS 2024.

Defossilisierung Dekarbonisierung Digitalisierung Fachkräftemangel Fertigungsindustrie Industrieservice Industriestandort Deutschland Prozessindustrie
Mehr erfahren
03.10.2024

Neues Factsheet „Kupferwerkstoffe und Wasserstoff“

in einem umfassenden Testprogramm wurde der Einfluss von Wasserstoff auf verschiedene Kupferlegierungen untersucht.

Energiewende Kupferlegierungen Kupferwerkstoffe Wasserstoff
Mehr erfahren
Das Bevel-U Fasenaggregat der ELEMENT L Laserschneidanlage liefert auch bei Materialdicken von 50 mm verschiedenste Fasenkonturen in bester und normgerechter Schneidqualität ab.
23.09.2024

Messer Cutting Systems auf der EuroBLECH 2024

Auf der EuroBLECH zeigt Messer Cutting Systems eine Vielzahl an Neuentwicklungen, die gänzlich auf Produktivitätssteigerung, Nachhaltigkeit und Sicherheit ausgelegt sind.

Blechbearbeitung Blechneiden Dekarbonisierung Digitalisierung Fasenaggregate Plasmaschneiden Schneidsysteme Schneidtechnik Schneidtechnologien Wasserstoffschneiden
Mehr erfahren