Forschung
Das stolze Projektteam im Rahmen der Abschlussbesprechung für das Projekt HyFiVE (v.l.): Dr. Lars Molter (Hyconnect), Mareike Woestmann (FIBRE), Dr. Patrick Schiebel (FIBRE), Jörg Bünker (Saertex), Moris Adam (Saertex), Isabel Wiedmann (Fritz Moll), Dr. Jana Fiedler (SKZ), Fabian Nowacki (ar engineers), Luiz Lise (ar engineers), Bernhard Teichmann (SKZ). (Foto: Moritz Adam, SAERTEX GmbH & Co. KG). - © Moritz Adam, SAERTEX GmbH & Co. KG
11.02.2024

Klebfreie Verbindung von Metall- und Faserverbundkunststoffen

Klebfreie Verbindung von Metall- und Faserverbundkunststoffen – Projekt HyFiVE liefert neue Kenntnisse

Ende Dezember 2023 ist das Projekt „HyFiVE“ ausgelaufen, an dem auch Experten des Kunststoff-Zentrums SKZ in Halle (Saale) maßgeblich beteiligt waren. Das Projekt brachte richtungsweisende Erkenntnisse hinsichtlich der klebfreien Verbindung von Bauteilen aus Metall und Faserverbundkunststoffen – vor allem der Schiffbau dürfte davon profitieren.

Leichtbau, als ein Schlüsselelement für nachhaltigen Transport, stieß bislang im Schiffbau auf Widerstände. Der Grund: ungenügende Fügetechnologien für Faserverbundmaterialien und Stahl. Mit dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Forschungsprojekt „Hybride Fügetechnologie für Verbindungen im maritimen Einsatz“ (HyFiVE) konnten fünf Industrieunternehmen und drei wissenschaftliche Einrichtungen neue Technologien entwickeln und für den maritimen Einsatz evaluieren. Das Projekt, das vom 1. Mai 2020 bis 31. Dezember 2023 lief, leistete einen herausragenden Beitrag für den industriellen Materialeinsatz im Schiffbau.

Forschungsprojekt HyFiVE liefert Wissen für Verbindungstechnologien zum Einsatz im maritimen Leichtbau

Unter der Führung des Unternehmens SAERTEX GmbH & Co. KG gelang es den Projektpartnern – darunter das SKZ, die ar engineers GmbH, die Fritz Moll Textilwerke GmbH & Co. KG, das Faserinstitut Bremen e.V., die Hyconnect GmbH, die Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt Halle GmbH und die EIKBOOM GmbH – neue Einblicke hinsichtlich Metall- und Faserverbundkunststoff-Hybridbauteilen zu gewinnen. Die Ergebnisse liefern umfangreiche Kenntnisse über die Vorgänge an der Oberfläche und hinsichtlich der Haftungsverbesserung. Den Forschern gelang es außerdem, metallische Verbinder direkt in verschiedene Faserverbundfertigungsverfahren zu integrieren und die Einsatzfähigkeit bereits im Bereich herkömmlicher Fügeverbindungen verwendeten Methoden der zerstörungsfreien Prüfung zu erbringen. Auch die Anwendbarkeit bereits etablierter Brandschutzsysteme auf die leichten Faserverbundteile konnte nachgewiesen werden. Durch die Beteiligung vieler Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette sind die Entwicklungsergebnisse bereits auf Praxistauglichkeit geprüft und auf Skalierbarkeit getestet. Praxisnahe Forschung also, die der Industrie einen direkten Mehrwert bieten kann.

Projektbeteiligung von Verbund- und Verbindungsexperten des SKZ leistet wertvollen Beitrag

Das SKZ hat mit seinem Standort in Halle an der Saale einen Wissenscluster rund um Faserverbundkunststoffe etabliert. Durch die ebenfalls umfangreiche Expertise in den Themenbereichen Kleben und Prüftechnik lag eine Beteiligung auf der Hand. „Die Erkenntnisse aus dem Projekt HyFiVE sind sehr vielversprechend und wir freuen uns sehr, hier einen Beitrag zum Einsatz dieser Verbundwerkstoffe leisten zu können. Eine Funktionstüchtigkeit in Verbindung mit Metallbauteilen als potenzielle Alternative zum Kleben konnte eindeutig nachgewiesen werden“, erklärt Jana Fieder, Gruppenleiterin im Bereich Forschung Composites am SKZ.

(Quelle: Presseinformation des FSKZ e.V.)

Schlagworte

FaserverbundwerkstoffeFügetechnikLeichtbauMetalleMetallische WerkstoffeSchiffbau

Verwandte Artikel

20.04.2025

Ostern mit Verbindungen, die Bestand haben

Ostern ist traditionell eine Zeit der Besinnung und des Neubeginns. Auch in der Fügetechnik stehen die Zeichen vielerorts auf Veränderung und Fortschritt. Gleichzeitig bl...

Aluminium Aluminiumlegierungen Anlagenbau Automobilindustrie Fachpersonal Fertigung Fertigungsprozesse Fügetechnik Industrie Klebtechnik Kunststoff Legierungen Leitungsbau Nahtvorbereitung Raumfahrt Roboter Rohrleitungsbau Verbindungstechnik Werkstoffkombinationen
Mehr erfahren
14.04.2025

Update: Merkblatt DVS 2107 „Plasmaschneiden metallischer Werkstoffe“

Mit Ausgabedatum April 2025 ist eine Neufassung des Merkblatts DVS 2107 „Plasmaschneiden metallischer Werkstoffe“ erschienen.

Fertigung Metallische Werkstoffe Plasmaschneiden
Mehr erfahren
09.04.2025

Neue Werkzeuge für die Kehlnaht-Bearbeitung

Die Bearbeitung von Kehlnähten stellt hohe Anforderungen an Präzision, Materialabtrag und Oberflächenqualität. Dafür sind spezialisierte Werkzeuge unverzichtbar.

Kehlnaht Metalle Oberflächenbearbeitung Schleifteller Schweißen Schweißnaht Werkzeug
Mehr erfahren
19.02.2025

Fraunhofer IWS auf JEC World 2025

Das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS ist mit einem Gemeinschaftsstand des Composites United e. V. in Halle 6 am Stand P24 auf der Messe dabei.

Aerospace Award Laserstrahlschneiden Leichtbau Schneiden Thermisches Spritzen Verbindungen Verfahren
Mehr erfahren
Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer Messe Essen, Dr.-Ing. Roland Boecking, DVS-Hauptgeschäftsführer
Schweissen und Schneiden
13.02.2025

SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2025 – Die Branche gestaltet ihre Zukunft

Die SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2025 steht unter dem Motto „Join the Future“ und zeigt sich bereits jetzt als Dreh- und Angelpunkt der Füge-, Trenn- und Beschichtungstechnik-B...

Additive Fertigung Beschichtungsverfahren Digitalisierung DVS CONGRESS Fügetechnik Klebtechnik Korrosionsschutz Schneidanlagen Schweißen Spritzen Trenntechnik Weltmesse Young Professionals
Mehr erfahren