Meisterhafte Handwerksleistungen ausgezeichnet: Deutscher Metallbaupreis 2023 und Feinwerkmechanikpreis 2023
Die Sieger des Deutschen Metallbaupreises und des Feinwerkmechanikpreises stehen fest! Am 27. Oktober verlieh die Medienmarke M&T Metallhandwerk und Technik im Rahmen des Metallkongresses in Würzburg erneut die begehrten Trophäen für herausragende Objekte und Problemlösungen in Metallbau und Feinwerkmechanik. Die prämierten Projekte beweisen eindrucksvoll, dass neben Metall und vielen Arbeitsstunden vor allem auch herausragende Handwerkskunst, Liebe, Freude, Qualität und Wertschätzung in ihnen stecken.
Metallgestaltung: Die Nadel im Mittelpunkt des Kreises
Im geografischen Mittelpunkt des Bodenseekreises steckt seit kurzem eine überdimensional hohe Stecknadel aus Stahl – das Gewinnerobjekt in der Kategorie Metallgestaltung. Gebaut hat sie die Kunstschmiede Hafen aus Meckenbeuren. Entstanden ist die lebendige wie ungewöhnliche Landmarke auf einer Lichtung an einem Wanderweg in der Nähe von Markdorf als Identifikationspunkt für die 23 umliegenden Kommunen.
Die leicht geneigte Stecknadel beeindruckt durch ihre schiere Größe von knapp neun Metern. Die Säulen für die Kommunen wurden jeweils individuell aus Vierkant-Stahlblech gestaucht und auf einer Fläche platziert, die mit flachen Begrenzungsblechen den Umriss des Kreisgebietes nachzeichnet. Die Jury lobte insbesondere die überzeugende Gestaltung und künstlerischen Ausführung sowie die enormen organisatorischen Fähigkeiten des Betriebs.
Stahlkonstruktionen: Viel Tageslicht für die Büros
Zu den Arbeitsplätzen im Gebäude eines Finanzdienstleisters gelangt seit kurzem das Tageslicht auch durch die Glastrennwände im Inneren des Gebäudes. Die neue Glasdecke des Atriums, die zugleich der begehbare Glasboden für das als Seminarraum genutzte Dachgeschoss über dem Atrium ist, musste statisch belastbar in die Öffnung eingesetzt und im laufenden Betrieb in das Gebäude eingebracht werden.
Peschel Maschinen- und Apparatebau aus Hitzhusen hat dieses spannende und anspruchsvolle Projekt umgesetzt und verdient den Sieg in der Kategorie Stahlkonstruktionen geholt. Zur Erfüllung der statischen Ansprüche nutzte der Betrieb seine Kenntnis von speziellen Profilen aus dem Schiffsbau, die für die Verwirklichung des Vorhabens auf kreative Weise modifiziert eingesetzt wurden. „Eine Lösung, die beispielhaften Charakter besitzt“ – so die Jury in ihrer Laudatio.
Treppen und Geländer: Passgenau geliefert
Über den Deutschen Metallbaupreis in der Kategorie Treppen und Geländer freut sich die Klevenz GmbH aus Waghäusel für die montagefertige Konstruktion einer repräsentativen, geschwungenen Treppe im Foyer eines Privatgebäudes. Der Grundriss der Treppe besteht aus Ellipsen, die sich nach oben verschlanken.
Das Konzept für die Treppenplanung entstand in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Hopf aus Hilden und erforderte viel Abstimmung und Kommunikation. Insbesondere die unterschiedlichen Radien der Treppe stellten den Metallbauer vor große Herausforderungen. Kompliziert war auch der Bau der Wangenkästen, in die später die Glaswangen eingepasst wurden. Die Fertigung und Lieferung einer montagefertigen Treppe dieser Art ist eine Meisterleistung. Die Genauigkeit, Regelmäßigkeit, visuelle Perfektion und Passgenauigkeit der zugelieferten Treppe haben die Jury überzeugt.
Türen: Schöne Aussicht
Ein Haus mit Panoramablick wurde aufgestockt und erhielt zwei Glasfensterfronten, die sich über Eck weit öffnen lassen. Die Eckstulp-Schiebe-Anlage der Firma AKV Metallbau aus Mannheim zeigt eindrucksvoll, wie eine solche einmalige Aussicht verwirklicht werden kann, und gewinnt damit verdient den Deutschen Metallbaupreis in der Kategorie Türen.
Die komplexe Konstruktion und die Montage in Hanglage verlangten dem Metallbauer planungs- und fertigungstechnisch viel ab. Denn häufig steckte bei der Lösung mit vier Antriebsmotoren, ausgeklügelten Sicherheitseinrichtungen und einer Gesamtbreite von 14 Metern der Teufel im Detail. AKV Metallbau hat ein Referenzobjekt verwirklicht, das aus Sicht der Jury die Leistungsfähigkeit des Metallbauerhandwerks auf beeindruckende Art nachweist.
Fenster, Fassade: Eine Etage für die Umwelt
Beim Bau eines neuen Obergeschosses in Waldkirchen im Bayerischen Wald wurden fast ausschließlich nachhaltige Materialien verwendet: neben Stahl und Aluminium für die Tragkonstruktion und die Außenhaut auch nachhaltige Bodenbeläge, Wandputze sowie Dämm- und Klebstoffe. Hinzu kam für eine möglichst vollständige Energieautarkie des Wohnhauses der Aufbau einer Photovoltaikanlage auf das Flachdach.
Geplant, gefertigt und montiert wurde das Siegerobjekt in der Kategorie Fenster und Fassade komplett von der Firma Jakob Metall am Bau. Die Übernahme einer Dachaufstockung als Generalunternehmer ist für einen Metallbaubetrieb eher ungewöhnlich, zeigt aber in diesem speziellen Fall das gesamte Spektrum der Fachkompetenz des Unternehmens. Die vollendete Verarbeitung umweltfreundlicher Materialien und Bauweisen beweist, dass der Metallbau das fachliche Potential besitzt, bei der Klimawende eine wichtige Funktion zu übernehmen.
Sonderkonstruktionen: Ein angemessenes Entree
Gewinner in der Kategorie Sonderkonstruktionen ist die Firma Buthmann Ingenieur-Stahlbau aus Glinde für den Neubau des Eingangsbereiches für den Park Planten und Blomen in Hamburg. Ein Bezug zum Schiffbau ist in der Hansestadt naheliegend und so ist die Gestaltung geprägt durch große, schräge Metallflächen.
Die geplante Gesamtgeometrie der Metallplatten in die Wirklichkeit umzusetzen, stellte eine besondere Herausforderung dar. Denn Metallplatten sind nicht leicht zu verarbeiten und dehnen sich bei direkter Sonneneinstrahlung aus. Daher müssen sie so gelagert sein, dass Ausdehnungen möglich sind, ohne dass die gleichmäßigen Fugenabstände zwischen den Platten verloren gehen. Diese und weitere konstruktive und montagetechnische Besonderheiten waren zu beachten, damit das Ensemble dauerhaft den hohen Ansprüchen der Stadtplaner entspricht. Die Ausführung der Firma Buthmann hat die Jury überzeugt, dass hier eine ebenso gelungene wie dauerhafte Lösung gefunden wurde.
Feinwerkmechanikpreis 2023: Unsichtbare Teilchen filtern
Für den Teilchenbeschleuniger im Helmholtz-Zentrum in Berlin wurde eine komplexe Testbox für einen Koppler-Prüfstand gebraucht. Auf Grundlage ihrer Ergebnisse stellen die Wissenschaftler sicher, dass die richtigen Teilchen in der richtigen Anzahl in den Teilchenbeschleuniger gelangen. Reuter Technologie aus Alzenau konstruierte und fertigte diese Testbox und
sichert sich damit den diesjährigen Feinwerkmechanikpreis.
Eine komplexe Testbox für den Koppler-Prüfstand eines Teilchenbeschleunigers zu bauen, gehört zu den großen Herausforderungen in der Feinwerkmechanik. Das Know-how von den Vorgängen in der Teilchenphysik und den Bedürfnissen der Wissenschaft an Gerätschaften für den Betrieb einer solchen Anlage ist die Pflichtvoraussetzung für die
Erlangung des Auftrags. Die virtuose Planung der Fertigung der Testbox hingegen war die Kür für diesen Zulieferbetrieb. Die Jury ist begeistert von der Vorbereitung und der Ausführung des komplexen Auftrags.
Partner des Wettbewerbs
Partner des Deutschen Metallbaupreises 2023 sind die Unternehmen Assa Abloy, Bohle, Dr. Hahn, EWM, das Handwerker Radio, Orgadata, die Messe R+T, Schüco, Signal Iduna, Trumpf, Würth und ZINQ. Ideeller Träger beider Wettbewerbe ist der Bundesverband Metall.
(Quelle: Presseinformation der Rudolf Müller Medien GmbH & Co. KG)
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