Mit Elektronenstrahl-Bandschweißanlagen bis zu 25 km am Tag schweißen
Seit vielen Jahren hat sich das Elektronenstrahlschweißen von Bandmaterialien als Produktionsverfahren etabliert und wurde von der Steigerwald Strahltechnik GmbH (SST) aus Maisach nahe München, den Erfindern des Elektronenstrahlschweißens, immer weiter verfeinert. Die Schweißanlagen vom Typ „Ebocont“ schweißen dabei zwei oder drei Metallbänder mit unterschiedlichen Eigenschaften zu einem Bi- bzw. Tri-Metallband zusammen. Bi-Metallbänder kommen als Halbzeug für die Herstellung kostengünstiger Sägebänder in der Zerspanungsindustrie oder für Perforiermesser in der Papierindustrie zum Einsatz.
Speziell entwickelte Vakuumschleusensysteme
Klaus Schmelzeisen, Vertriebsingenieur bei SST erklärt das Verfahren genauer: „Die zwei oder drei Single-Bänder werden von Coils abgewickelt und gerichtet. Die speziell von uns entwickelten Vakuumschleusensysteme erlauben das problemlose Führen der Bänder von Atmosphäre ins Vakuum und wieder zurück an Atmosphäre. Diese Schleusen stellen ein stabiles Vakuum in der Schweißkammer sicher und gewährleisten so einen höchst reproduzierbaren und kontinuierlichen Schweißprozess. Das fertig verschweißte Bi- bzw. Tri-Metallband wird dann nach dem Schweißprozess wieder auf einem Coil aufgewickelt. Neben unterschiedlichen Stahlmetallen schweißen die ,Ecobont’-Anlagen ebenso perfekt Kupfer und Kupferlegierungen mit gleichen oder unterschiedlichen Dicken. Bei Schweißgeschwindigkeiten von bis zu 20 m/min können so kontinuierliche Schweißungen von rund 25 km am Tag realisiert werden.“
Nachfrage nach „smarten“ Technologien steigt
Da in Europa und weltweit die Nachfrage nach „smarten“ Technologien steigt, entsteht in den meisten Branchen ein erhöhter Bedarf an präzisen Messwiderständen. Als maßgebliche Antreiber dafür sieht man bei SST etwa die Umstellung von magnetischen auf elektronische Energiezähler in Europa oder auch den Einsatz von Batterie-Managementsystemen in der Elektromobilität. SST-Vertriebsingenieur Klaus Schmelzeisen verdeutlicht das anhand zweier Kunden des Unternehmens, die in den Bereichen „messtechnische Systeme“ und „Herstellung von kundenspezifischen Bi- und Tri-Metallbändern als Halbzeug für die Weiterverarbeitung“ zu den führenden Unternehmen zählen und bei denen „Ebocont“-Bandschweißmaschinen in der Produktion zum Einsatz kommen.
Shunts aus Tri-Metallbändern
Die Isabellenhütte Heusler GmbH & Co. KG aus Dillenburg ist ein international anerkannter Hersteller von Präzisionsmesstechnik-Produkten und von Widerstandswerkstoffen sowie Werkstoffen zur Temperaturmessung. Das Unternehmen war nach eigenen Angaben weltweit das erste, das eine hochpräzise Messung von Strom, Spannung und Temperatur im automotiven Batteriemanagement realisieren konnte. Bei der Isabellenhütte Heusler werden die Shunts aus Tri-Metallbändern gefertigt, die zuvor aus drei einzelnen Kupferbändern und einer Legierung in einer Elektronenschweißanlage verschweißt wurden.
Die Wieland-Werke AG mit Hauptsitz in Ulm ist auf Kupfer und Kupferlegierungen spezialisiert. Mit ihren Halbfabrikaten beliefert die Unternehmensgruppe mit Standorten auf verschiedenen Kontinenten ihre Kunden weltweit. Bei Wieland werden unter anderem Tailored Bi- und -Trimetal-Stripes gefertigt, also kundenspezifische Halbzeuge für die Weiterverarbeitung, mit Bandbreiten bis 250 mm, mit verschiedenen Metallkombinationen und flexiblen Banddicken bis zu 5 mm.
(Quelle: Presseinformation der Steigerwald Strahltechnik GmbH)
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