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Mithilfe von Elektromagneten will eine Ausgründung der BAM die Schweißzeit von Windtürmen von 96 auf 12 Stunden reduzieren. - © BAM
17.04.2024

Neues Schweißverfahren für Windräder ermöglicht beschleunigte Produktion

Neues Schweißverfahren für Windräder ermöglicht beschleunigte Produktion

Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) stellt auf der diesjährigen Hannover Messe ein innovatives Schweißverfahren für Windräder vor, mit dem sich die Produktionsgeschwindigkeit von Windgiganten um das Achtfache steigern lässt.

Der Bau von Stahltürmen für Windenergieanlagen stellt die Industrie vor erhebliche Herausforderungen: Allein die Schweißnähte an modernen Windtürmen addieren sich auf eine Länge von ca. 700 Metern und erfordern eine Arbeitszeit von fast 100 Stunden. Dadurch ist die Produktionskapazität der deutschen Werke auf etwa 520 Stahltürme pro Jahr begrenzt – die Hälfte dessen, was die Ausbauziele der Bundesregierung vorsehen.

Eine Ausgründung aus dem Kompetenzzentrum Wind@BAM hat jetzt eine smarte Lösung für das Problem gefunden: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von WeldNova haben ein Elektromagnetsystem entwickelt, das den Schweißprozess begleitet und den Einsatz des effizienteren Laserhybridschweißverfahrens ermöglicht. Damit lässt sich die Schweißzeit auf knapp zwölf Stunden reduzieren – eine Effizienzsteigerung um den Faktor 8. Gleichzeitig werden nur 900 statt wie bisher 4000 Kilowattstunden an Energie benötigt.

Das neue Verfahren soll der deutschen Windindustrie wichtige Wettbewerbsvorteile sichern und kann auch beim Bau von Wasserstoffpipelines, Flüssiggasbehältern oder Brücken angewandt werden. Auf der Hannover Messe 2024 hat die Fachöffentlichkeit erstmals die Möglichkeit, die Vorteile der neuen Schweißtechnologie anhand eines interaktiven Modells kennenzulernen.

Vorträge von BAM-Wissenschaftlern zur digitalen Qualitätssicherung

Ergänzt wird die Messe-Präsenz der BAM durch mehrere Vorträge zur digitalen Qualitätsinfrastruktur (QI). Anhand von zwei praxisnahen Beispielen – additive Fertigungskette und Wasserstofftankstelle – erfahren Besucherinnen und Besucher, wie eine moderne digitalisierte QI zu einer verbesserten Qualitätssicherung, neuen Sicherheitsstandards und mehr Wirtschaftlichkeit beiträgt.

  • Auf dem Weg zu einer digitalen Qualitätsinfrastruktur, Use-Case Wasserstofftankstelle
    23.04.2024, 14:40 Uhr, Halle 9, Stand F76
  • Wie macht man Datenräume fit für die Qualitätsinfrastruktur? – Das Quality-X-Konzept der Initiative QI-Digital
    24.04.2024, 12:40 Uhr, Halle 2, Stand A18
  • Digitalisierung der Qualitätsinfrastruktur am Beispiel der additiven Fertigung
    25.04.2024, 10:45 – 11:10, Halle 8, Stand D17
    Wo Sie uns finden

Die BAM stellt ihre Forschung am Messestand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in Halle 2, Stand A18 vor.

(Quelle: Presseinformation der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung)

Schlagworte

ElektromagneteSchweißtechnikSchweißverfahrenWindenergieWindräderWindtürme

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