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02.10.2019

Neufassung: Merkblatt DVS 1004-1 „Heißrissprüfverfahren ‒ Grundlagen“

Neufassung: Merkblatt DVS 1004-1 „Heißrissprüfverfahren ‒ Grundlagen“ 

Mit Ausgabedatum Oktober 2019 hat der DVS-Verband eine Neufassung des Merkblattes DVS 1004-1 „Heißrissprüfverfahren ‒ Grundlagen“ veröffentlicht. Die neue Fassung ersetzt die Ausgabe aus dem November 1996.

Heißrisse sind Materialtrennungen, die entlang der Korngrenzen verlaufen. Sie treten fast immer in Verbindung mit niedrigschmelzenden Substanzen auf den Korngrenzen auf. Solche Heißrisse entstehen während des Schweißens bei der Abkühlung am Übergang des Werkstoffes von flüssig zu fest.

Unterschieden werden Heißrisse nach der Entstehungsform und der Entstehungsart. Heisrisse, die während der Erstarrung Im Schweißgut entstehen, sind Erstarrungsrisse. Bei Heißrissen im Grundwerkstoff oder dem angrenzendem Schweißgut unmittelbar an der Schmelzlinie handelt es sich um Wiederaufschmelzrisse.

Normalerweise sind Heißrisse klein und erstrecken sich nur selten über mehrere Millimeter oder gar Zentimeter. Sie sind meist schwer zu detektieren. Das gilt insbesondere für Wiederaufschmelzrisse und DDCs (Ductility Dip Cracks), die hauptsächlich als Mikrorisse vorkommen und oft nicht bis an die Oberfläche heranreichen, sondern im Innern der Schweißnaht liegen. DasAuffinden von Heißrissen mit zerstörungsfreien Prüfverfahren ist daher nur bedingt möglich.

Das Merkblatt DVS 1104-1 „Heißrissprüfverfahren ‒ Grundlagen“ ist als Hilfe für Erzeuger und Verarbeiter heißrissanfälliger Werkstoffe gedacht. Es soll die im Hinblick auf die Heißrissprüfung wesentlichen theoretischen Erkenntnisse in kurzgefasster Form vermitteln. Mitgeltendes DVS-Merkblatt zum Bereich „Heißrissprüfung“ ist: 1004-2 „Heißrissprüfverfahren mit fremdbeanspruchten Proben“.

Aus dem Inhalt (Auszug):
  • Einleitung
  • Begriffe:
    Heißrisse
    Erstarrungsrisse (Solidification Cracks)
    Wiederaufschmelzrisse (Liquation Cracks)
    Risse durch Verformbarkeitsabfall (Ductility Dip Cracks, DDCs)
    Heißrissprüfverfahren
    Heißrissprüfverfahren mit selbstbeanspruchenden Proben
    Heißrissprüfverfahren mit fremdbeanspruchten Proben
  • Theorien zur Heißrissbildung
  • Anwendung auf Schweißverbindungen
  • Empfehlungen zur Auswahl eines Heißrissprüfverfahrens

Die Neufassung des Merkblattes ist im DVS-Regelwerksportal hinterlegt und kann dort abgerufen werden. DVS-Mitglieder haben kostenlosen Zugriff auf die Dokumente.

Schlagworte

Prüfen von SchweißverbindungenQualitätssicherungSchmelzschweißenSchmelzschweißverfahrenSchweißtechnik

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