Unternehmen
Schuler erwägt den Verkauf von Schweißwerk und mechanischer Fertigung am Standort Erfurt. - © Schuler
20.06.2024

Schuler erwägt Verkauf von Schweißwerk und mechanischer Fertigung

„Standort zukunftssicher machen“: Schuler erwägt Verkauf von Schweißwerk und mechanischer Fertigung

Wie sich der Schuler-Standort Erfurt langfristig sichern lässt, darüber hat Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee bei einem Besuch Mitte Juni mit Vertretern des Unternehmens diskutiert.

„Unser Werk in Erfurt ist ein exzellenter und wettbewerbsfähiger Standort für Schwermaschinenbau mit einer über 125-jährigen Tradition, hervorragend ausgebildeten Fachkräften, einem hochmodernen Maschinenpark und einer optimalen Infrastruktur“, betonte Dr. Joachim Schönbeck, Vorstandsvorsitzender des Mutterunternehmens ANDRITZ. „Derzeit und perspektivisch ist für Schuler aber eine Auslastung und damit ein profitabler Betrieb nicht möglich.“ Schuler prüft derzeit die Veräußerung der beiden Werksbereiche, die in besonderem Maße von der Unterauslastung betroffen sind: das Schweißwerk und die mechanische Fertigung. „Wir ziehen natürlich die Fortführung unter einer anderen Eigentümerschaft der Schließung vor“, so Dr. Schönbeck. „Schuler würde dabei als Kunde die Kapazitäten weiterhin nutzen.“

Wirtschaftsminister Tiefensee hob als ein wichtiges Ergebnis seines Gesprächs mit der Schuler-Geschäftsführung hervor, dass innerhalb der nächsten zwölf Monate für die Beschäftigten der genannten Bereiche keine Entlassungen vorgenommen werden sollen. „Diese Zeit wollen wir nutzen, um an einer Perspektive für den Standort zu arbeiten.“ Dafür hat der Minister auch die Unterstützung des Landes und insbesondere der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) zugesagt.

Arbeitsdirektor Thomas Kamphausen, Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, Standortleiter Markus Schempp und Chief Operations Officer Dr. Peter Jost (von links). - © Schuler
Arbeitsdirektor Thomas Kamphausen, Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, Standortleiter Markus Schempp und Chief Operations Officer Dr. Peter Jost (von links). © Schuler

„Das Schuler-Werk Erfurt verfügt nicht nur über eine eindrucksvolle Geschichte, sondern auch über engagierte Beschäftigte“, sagte Tiefensee. „Dass der tiefgreifende Strukturwandel in der Automobilindustrie zu einer Unterauslastung geführt hat, ist bedauerlich. Wir werden jetzt alles daransetzen, um diesen Standort zukunftssicher zu machen – auch weil auf Deutschland im Bereich Elektromobilität und Wasserstoffwirtschaft in den nächsten Jahren industrielle Herausforderungen zu kommen, die den Bedarf an Schwermaschinenbau steigern werden.“ Schuler sieht Möglichkeiten, mit seinen Kompetenzen in diesen Bereichen perspektivisch neue Geschäftsfelder zu entwickeln.

„Wir freuen uns, bei der Suche nach Interessenten auf die Unterstützung des Wirtschaftsministeriums und der Landesentwicklungsgesellschaft zählen zu dürfen“, sagte Schuler-Arbeitsdirektor Thomas Kamphausen. Und Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee ergänzte: „Selbstverständlich würden wir auch prüfen, inwieweit wir einen potenziellen Investor im Rahmen des vorhandenen Förderinstrumentariums unterstützen können.“

Derzeit arbeiten rund 380 Menschen für Schuler in Erfurt, 2.500 in Deutschland und 5.000 weltweit. ANDRITZ beschäftigt global etwa 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

(Quelle: Presseinformation der Schuler Group GmbH)

Schlagworte

ElektromobilitätMechanische FertigungSchweißtechnikSchwermaschinenbauWasserstoffwirtschaft

Verwandte Artikel

Finalistin beim Bundeswettbewerb
DVS Group
06.02.2025

„Jugend schweißt“ 2025: Jetzt anmelden!

„Jugend schweißt“, der Wettbewerb des DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V. beginnt. Der DVS ruft junge Schweißerinnen und Schweißer im Al...

Gasschweißen Handschweißen Lichtbogenhandschweißen MAG-Schweißen Nachwuchsförderung Schweißtechnik WIG Schweißen
Mehr erfahren
15.01.2025

HBS Bolzenschweiss-Systeme auf Sanierungskurs

Der Geschäftsbetrieb der HBS Bolzenschweiss-Systeme GmbH & Co. KG läuft stabil und es liegen mehrere verbindliche Angebote potenzieller Investoren vor. Die Firma hatte En...

Bolzenschweißen Schweißen Schweißtechnik
Mehr erfahren
Bernd Siegmund, Gründer und Inhaber der Bernd Siegmund GmbH, ist verstorben.
10.01.2025

Bernd Siegmund: Abschied von einem visionären Unternehmer

Bernd Siegmund, Gründer und Inhaber der Bernd Siegmund GmbH, ist am 4. Dezember 2024 im Alter von 68 Jahren verstorben.

Automobilindustrie FTS Schweißtechnik
Mehr erfahren
Lünen Kohlekraftwerk am Kanal beim Sonnenaufgang.
27.12.2024

Schoeller: Wiedereinstieg in die Kraftwerkstechnik

Schoeller, einer der führenden Hersteller längsnahtgeschweißter und gezogener Edelstahlrohre auf dem europäischen Markt, steigt nach mehr als 6-jähriger Pause wieder in d...

Edelstahlrohre Kraftwerkstechnik Laserschweißen Laserstrahlschweißen Schweißtechnik WIG Schweißen
Mehr erfahren
Auch dünnste Bleche lassen sich im WIG-Verfahren mit dem Cobot schweißen.
25.12.2024

Lorch Schweißtechnik auf der Roboter 2025 in Fellbach

Lorch Schweißtechnik demonstriert live auf der Roboter 2025, wie einfach und effizient Unternehmen heute die Cobot-Technik einsetzen können.

Automation Cobot Schweißen Cobots Robotik Schweißtechnik
Mehr erfahren