Schweißtechnik ist deutscher Exportschlager und Umsatzbringer
Ob in Brücken, Fußballstadien, Fahrrädern, Autos oder auch in Kochtöpfen, Einkaufswagen, Bügeleisen und sogar der Zahnspange: In vielen Bauwerken, Produkten und Alltagsgegenständen steckt deutsche Füge-, Trenn- und Beschichtungstechnik. Gleichzeitig ist Deutschland auch ein großer Hersteller von schweißtechnischen Anlagen, Geräten und Zusatzstoffen. 2022 lag der Produktionswert der deutschen Schweißtechnik bei 4,11 Milliarden Euro. Das sind 10,4 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr. Zugleich liegt diese Zahl deutlich über dem Wert von vor der Pandemie (2019: 3,85 Milliarden Euro) und ist damit ein Indikator für die positive Entwicklung der Branche.
Besonders stark mit einem Plus von 27 Prozent stiegen die Umsätze 2022 bei den Schweißzusätzen und Hilfsstoffen. Ambivalent ist die leichte Zunahme bei den Löt- und Schweißmaschinen von 5,9 Prozent zu betrachten. Während in diesem Bereich Automaten zum Lichtbogen- oder Plasmaschweißen von Metallen um stolze 52,5 Prozent zulegten, sank der Umsatz bei Geräten zum Widerstandsschweißen von Metallen um 18,8 Prozent.
Starkes Exportplus deutscher Schweißtechnik in 2022
Schweißtechnik made in Germany ist weltweit gefragt. Für insgesamt rund 2,8 Milliarden Euro wurden 2022 schweiß- und schneidtechnische Güter exportiert. Dabei lagen die Löt‐ und Schweißmaschinen mit 1,741 Milliarden Euro (plus 15,4 Prozent) vorne, gefolgt von Teilen für Schweißgeräte und -apparate mit 640,6 Millionen Euro (plus 8,5 Prozent) sowie den Schweißzusätzen und Hilfsstoffen mit 389,7 Millionen Euro (plus 20,9 Prozent).
Das sind die größten Abnehmer deutscher Schweißtechnik:
- USA: 440,8 Mio. € (+ 18,9 %)
- China: 346,4 Mio. € (- 3,9 %)
- Polen: 137,6 Mio. € (+ 8,6 %)
- Niederlande: 133,2 Mio. € (+ 10,4 %)
- Ungarn: 129,8 Mio. € (+ 106,2 %)
- Italien: 123,5 Mio. € (+ 11,2 %)
- Frankreich: 112,2 Mio. € (+ 9,3 %)
- Österreich: 97,9 Mio. € (+ 6,2 %)
- Tschechien: 91,9 Mio. € (- 2,1 %)
- Mexiko: 81,5 Mio. € (+ 37,2 %)
Allein auf die drei Nationen USA, China und Polen entfallen 33,4 Prozent der gesamten schweißtechnischen Exporte. In die 27 EU-Staaten wurden Produkte im Wert von 1,011 Milliarden Euro ausgeliefert – ein Plus von 15,7 Prozent. Grund für das besonders starke Exportwachstum nach Ungarn dürften die Investitionsförderungen der dortigen Regierung sein, die damit Unternehmen bei der Modernisierung ihrer Anlagen unterstützt.
(Quelle: DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e.V.)