Unternehmen Technologien
© Wuppermann AG
10.09.2020

Verzinkungsprozess mit 31 Prozent CO₂-Ersparnis

Verzinkungsprozess mit 31 Prozent CO₂-Ersparnis

Die Wuppermann-Gruppe hat das renommierte Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) beauftragt, die Umweltwirkung des Heat-to-Coat-Bandverzinkungsverfahrens der Wuppermann-Gruppe zu untersuchen und gegen das konventionelle Kaltband-Verzinkungsverfahren zu vergleichen. Das Fraunhofer-Institut hat dazu eine Ökobilanz nach DIN EN ISO 14040 erstellt und die Umweltwirkungen als Klimawirksamkeit in kg CO2-Äquivalente pro kg feuerverzinktem Stahlband (kg CO2-eq./kg) bewertet. Das Ergebnis: Wo sich die Anwendungsgebiete für verzinktes Warmband und verzinktes Kaltband überlagern, also sowohl der Einsatz von kaltgewalztem als auch warmgewalztem Stahl für eine Anwendung technisch möglich sind, konnte anhand der CO2-Bilanz ein Vorteil des Wuppermann-Verfahrens gezeigt werden.

Die Verzinkungsprozesse samt Nachbehandlung verursachen am Standort Moerdijk (NL) 0,126 kg CO2-eq./kg und am Standort Judenburg (AT) 0,105 kg CO2-eq./kg CO2-Emissionen. Der Referenzprozess verursacht CO2-Emissionen von 0,183 kg CO2-eq./kg. Somit ergibt sich eine CO2-Einsparung von 31 Prozent am Standort Moerdijk und von 43 Prozent am Standort Judenburg. Dies inkludiert die Emissionen aus der Herstellung des verbrauchten Zinks und Stroms. Nicht mit einbezogen in diese sogenannte Gate-to-Gate-Betrachtung ist die Umweltwirkung des Vormaterials Warmband.

Bei einem jährlichen Verzinkungsvolumen von etwa 600.000 Tonnen ergeben sich CO2-Einsparungen in Höhe von 34.200 Tonnen am Standort Moerdijk. In Judenburg sind es 4.680 Tonnen Einsparung bei einer Verzinkungsleistung von etwa 60.000 Tonnen.

© Wuppermann AG
© Wuppermann AG

„Wir freuen uns über den Nachweis, dass unser spezielles Heat-to-Coat-Verfahren weniger Kohlenstoffdioxid emittiert als marktübliche Verzinkungsverfahren. Hierfür gibt es zwei wesentliche Gründe: Erstens nutzen wir im Gegensatz zum Standardverfahren keine fossilen Brennstoffe, sondern ausschließlich Strom zum Aufheizen. Zweitens können wir das energieintensive Rekristalisationsglühen vermeiden, weshalb die maximale Temperatur in unserem Prozess bei ca. 450°C, statt 750°C, liegt“, so Karsten Pronk, technischer Geschäftsführer der Wuppermann Staal Nederland B.V.

Daraus ergibt sich, dass jede Verbesserung des Energiemixes hin zu erneuerbaren Energien unmittelbar zu einer Reduktion des CO2-Fußabdrucks der Heat-to-Coat Verzinkung führt. Denn den größten Beitrag zu den CO2-Emissionen des Wuppermann-Prozesses – und damit auch den wichtigsten Hebel für weitere Emissionssenkungen – generiert der elektrische Energiebedarf für das Beizen und die Verzinkung. Die Produktion und Herkunft des Zinks spielen ebenfalls eine große Rolle.

„Für unsere Kunden gewinnt die Ökobilanz der Stahlhersteller zunehmend an Bedeutung. Der Nachweis des Fraunhofer-Instituts zum CO2-Vorteil des Wuppermann-Verzinkungsprozesses hilft daher nicht nur Europa, sondern auch unseren Kunden bei der Erreichung ihrer Klimaziele“, ergänzt Johannes Nonn, Sprecher des Vorstands der Wuppermann AG.

Für die dritte und neueste Bandverzinkungsanlage im Verbund der Wuppermann-Gruppe am Standort Győr in Ungarn wird die Ökobilanzierung durchgeführt, sobald ausreichende und aussagekräftige Daten zur Verfügung stehen.

(Quelle: Presseinformation der Wuppermann AG)

Schlagworte

Kaltgewalzter StahlStahlVerzinktes KaltbandVerzinktes WarmbandVerzinkungWarmgewalzter Stahl

Verwandte Artikel

Polarstern Neubau Wismar Luftbild.
24.12.2024

Polarstern-Neubau: Auftrag für deutschen Forschungseisbrecher vergeben

Gute Nachricht für die deutsche Forschungsflotte, den deutschen Schiffbau und die internationale Polarforschung: Die neue Polarstern wird in Wismar von thyssenkrupp Marin...

Forschung Maritimer Sektor Schiffbau Stahl
Mehr erfahren
19.11.2024

Stahl verbindet – seit 150 Jahren mit der Wirtschafts­ver­einigung Stahl

300 geladene hochkarätige Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft kamen am 14. November zusammen, um das 150-jährige Bestehen der Wirtschafts...

Stahl Wirtschaftsstandort Deutschland
Mehr erfahren
„thyssenkrupp Materials Processing Europe trifft Vereinbarung mit Autoliv über Bezug von Stahl aus CO2-armer Herstellung ab 2026“: thyssenkrupp Materials Processing Europe und Autoliv haben im April Verträge zur Lieferung von CO2-reduziertem Stahl unterzeichnet. Auf dem Bild zu sehen (v. l. n. r.): Burkhard Sich, Head of Sales bei thyssenkrupp Materials Processing Europe; Cosmin Bakai, Global Director Raw Material, Steel bei Autoliv; Wilhelm Budéus, Mitglied der Geschäftsführung und Leiter der Niederlassung Krefeld bei thyssenkrupp Materials Processing Europe; Christian Swahn, Executive Vice President, Global Supply Chain bei Autoliv.
13.05.2024

Vereinbarung über Bezug von Stahl aus CO₂-armer Herstellung

thyssenkrupp Materials Processing Europe und Autoliv haben sich darauf geeinigt, ihre bestehende Zusammenarbeit für die Lieferung von Stahl auf CO₂-armen Stahl auszuweite...

Aluminium AM Automobilindustrie Edelstahl Emissionen Fertigung Gase Herstellung Metalle Metallerzeugnisse MINT Nachhaltigkeit Photovoltaik PPE Produktion Sicherheit Stahl Stahlherstellung Stahlindustrie Stahlverarbeitung Supply Chain Treibhausgase Verarbeitung Vorfertigung Werkstoffe
Mehr erfahren
12.05.2024

Silofahrzeuge, Roboterprogrammierung und Nanopflaster: Das war die 21. Tagung Schweißen

Zwei vielseitige und inspirierende Tage liegen hinter der SLV Nord: die 21. Tagung „Schweißen in der maritimen Technik und im Ingenieurbau“ am 24./25. April 2024.

Aluminium AM Bau Blech Bleche Demontage Diodenlaser Druckbehälterbau Emissionen Energie Energieanlagen Energieeffizienz Entwicklung ERP Fertigung Festigkeit Fortbildung Führung Haften Hersteller Herstellung Ingenieurbau Konstruktion Korrosion Kunststoffe Kunststoffrohre Laserstrahl Lichtbogen MAG Schweißen Maritime Technik Materialforschung MES Metall MIG Schweißen Montage Nanostruktur Offline-Programmierung Plasma Polypropylen PPE Produktion Prozesse Pulver Richten Roboter Roboteranlagen Roboterprogrammierung Rohre Schiffbau Schmelzbad Schmelze Schweißen Schweißtechnik Sicherung Stahl Thermisches Richten Transport Verzug Windenergie Windenergieanlagen Wissenschaft
Mehr erfahren
23.04.2024

3. Zukunftspreis für Nachhaltigkeit

Zum dritten Mal organisiert die NORDWEST Handel AG den Zukunftspreis für Nachhaltigkeit, zu dem sich die Lieferantenpartner aus den Bereichen Stahl, Haustechnik, Bau, Han...

Bau Energiewende Handwerk Haustechnik Kreislaufwirtschaft Nachhaltigkeit Recycling Stahl Umweltschutz
Mehr erfahren