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Nach Simulation und KI-Optimierung sollen die Projektdaten an einen Schweißroboter übertragen werden, der das Bauteil schnell und sauber verschweißt. - © TIME
03.09.2021

Künstliche Intelligenz kann die Schweißtechnik „clean and digital“ machen

Mit „exoKIwe“ soll ein weiterer Strategieschritt gegangen werden, um durch Anwendungsforschung das notwendige Wissen aufzubauen, das heimische Unternehmen anschließend nutzen können, um Produkte und Fertigungsprozesse zu optimieren. Dr. Polzin: „Wir bauen dabei keine Luftschlösser, sondern setzen auf dem vorhandenen, fundierten Schweißprozessverständnis, der Werkstoffkunde und der schweißgerechten Konstruktion auf.“

Simulation sollen aufwendige und teure Versuche ersetzen

Einen weiteren Beitrag zur Digitalisierung soll die Anwendungsforschung und Erprobung der Schweißstruktur-Simulation leisten. In der Praxis bedeutet dies: Aufwendige Schweißversuche sollen durch numerische Simulationen ersetzbar werden. Denn Digitalisierung und Automatisierung funktionieren nur, wenn Simulationen die Praxis ausreichend gut wiedergeben. Die Schweißstruktur-Simulation ermöglicht sogar die Berechnung des Gefüges nach dem Schweißen. Dr. Polzin. „Darüber hinaus wird sich ein Vorhaben mit der Entwicklung hybrider Werkstoffmodelle für die Traglast- und Crash-Simulation beschäftigen, da die Crash-Simulation die mehrphasige heterogene Materialstruktur nach dem Schweißen bisher nicht verwenden kann.“

Cluster-Initiative „Welding Valley“ will technische Standards schaffen

Das Technologie-Institut für Metall & Engineering beherrscht beides: das echte Schweißen sowie die Simulation. „Also können wir verlässlich validieren, ob Theorie und Praxis übereinstimmen“, so TIME-Mitarbeiter Moritz Wirth. Denn TIME gehört zu den wenigen Einrichtungen in Deutschland, die sich überhaupt mit Schweißstruktur-Simulation beschäftigen. „Wer Prozesse simulieren kann, spart massiv bei praktischen und kostenaufwendigen Versuchen“, unterstreicht der Projektleiter. Bei TIME steht dazu das Equipment für die komplette Bandbreite zur Verfügung: vom manuellen und mechanisierten Schweißen bis zum automatisierten Schweißen per Cobot und Roboter. Gemeinsam mit der Uni Siegen arbeitet TIME auch auf dem Gebiet des 3D-Drucks von Metallen. Außerdem engagiert sich das Institut in der Cluster-Initiative „Welding Valley“, an dem sich bereits über 160 Unternehmen beteiligen. „Wir wollen darüber anerkannter technischer Standards schaffen für die durchgängige, echtzeitnahe Digitalisierung aller relevanten Informationsprozesse vor, während und nach dem Schweißen“, erklärt Dr. Ralf Polzin.

Kontakt:

Technologie-Institut für Metall und Engineering (TIME)
Koblenzer Straße 43 | 57537 Wissen/Sieg
Telefon: 02742 - 91272 – 0
Mail: info@time-rlp.de
Web: www.time-rlp.de

(Quelle: Presseinformation des Technologie-Instituts für Metall und Engineering)

Schlagworte

DigitalisierungKIMetalleSchweißtechnikSimulation

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